Erfolgreicher Klimaschutz und regionale Wirtschaftsförderung: Projekt „Haus-zu-Haus-Beratungen“ geht in die zweite Runde

Welche energetischen Sanierungsmaßnahmen ergeben für mein Haus Sinn? Wie gut ist mein Gebäude aktuell aufgestellt? Wo liegen die größten Einsparmöglichkeiten, und was kostet mich das Ganze? Und wie sieht es eigentlich mit den Themen Einbruchschutz und Barrierefreiheit aus? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen früher oder später wahrscheinlich fast jeden Eigenheimbesitzer – und stellen sich auch in Zeiten der Corona-Krise.

Das Thema ist allerdings komplex, und eine Internetrecherche kann einen schnell erschlagen, weiß Ulrich Müller, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Coesfeld. Hier setze daher die Idee der „Haus-zu-Haus-Beratungen“ an, die im Rahmen der vom Kreis Coesfeld und der Kreishandwerkerschaft getragenen Gemeinschaftsinitiative „Clever wohnen im Kreis Coesfeld“ in den vergangenen vier Jahren erfolgreich umgesetzt worden sind. Die Projektpartner haben nun die Fortführung des Projektes beschlossen, das von der Sparkasse Westmünsterland finanziell unterstützt wird. Sobald aufsuchende Beratungen im Rahmen der Corona-Schutzmaßnahmen wieder möglich sein werden, geht das Projekt dann in die zweite Runde.

Bei den „Haus-zu-Haus-Beratungen“ ist der Name Programm: In jeder teilnehmenden Kommune wurden möglichst homogene Wohngebiete ausgewählt, denen im Rahmen eines dreiwöchigen Beratungszeitraumes durch zwei Energieberater der Service GmbH der Kreishandwerkerschaft eine aufsuchende, kostenlose und neutrale Initialberatung angeboten wurden. „So schaffen wir es, die Informationen zur energetischen Sanierung und zu Fördermöglichkeiten direkt bis in den Heizungskeller zu transportieren“, erläutert André Harbring, einer der beiden Energieberater bei der Kreishandwerkerschaft.

Im ersten Durchlauf des Projektes konnten fast 1000 Beratungen realisiert werden, aus denen mit zeitlichem Verzug natürlich auch entsprechende Sanierungsmaßen resultieren. Die kommen dann nicht nur dem Klima, sondern auch dem regionalen Handwerk zugute, berichtet Mathias Raabe, der das Projekt beim Kreis Coesfeld koordiniert. Dass das Thema der energetischen Sanierung in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird, bestätigt auch Norbert Winkelhues, Immobilienchef bei der Sparkasse Westmünsterland: Die Energiepreise sind in den vergangenen Monaten teilweise deutlich angestiegen, weitere Preissteigerungen für fossile Brennstoffe sind ab 2021 aufgrund der geplanten CO2-Steuer bereits absehbar. Daher hatten auch die kreisangehörigen Städte und Gemeinden, die einen kommunalen Eigenanteil für die Beratungen übernehmen, die Fortführung des erfolgreichen Projektes befürwortet.