„Worauf warten wir noch?“ Klimaschutzwoche im Kreis Coesfeld: Dr. Franz Alt ruft zur Energiewende auf

Eigentlich wollte Dr. Franz Alt, passend zur Thematik des Abends, mit der Bahn anreisen. Doch ein Zug wurde gestrichen, weshalb er die letzte Etappe bis nach Coesfeld mit dem Taxi bewältigen musste. Im Pädagogischen Zentrum an der Holtwicker Straße sprach der bekannte Journalist und Buchautor zum Auftakt der ersten kreisweiten Klimaschutzwoche – ein eindringliches, oft auch sehr unterhaltsames Plädoyer für Energiewende und Bewusstseinswandel. Zuvor betonten Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr und Richard Borgmann als Sprecher der Bürgermeisterkonferenz in ihren Grußworten die kreisweite Kooperation in Sachen Klimaschutz und dankten den zahlreichen Akteuren auf diesem Gebiet.

Dr. Franz Alt lieferte eine schonungslose Analyse der aktuellen Situation. Der Klimawandel sei Fakt; das einzige, was der Mensch noch beeinflussen könne, sei dessen  Ausmaß. Schon jetzt zeigten sich gravierende, bedrohliche Folgen, die auf Dauer zu Kriegen und Bürgerkriegen führen könnten. Aber er zeigte nicht nur das Problem auf, sondern skizzierte auch das planerisch und politisch Machbare: Nutzung von Solarenergie und Windkraft, Einsatz von Elektroautos und Pellets-Heizungen, die Abkehr von fossilen Energieträgern oder die Energiegewinnung aus Biomasse: Worauf warten wir noch?, fragte er die rund 150 Zuhörerinnen und Zuhörer. Dr. Alt sprach aber auch über gesellschaftliche Hemmnisse in Deutschland: Sobald eine Windkraftanlage geplant werde, bilde sich auch schon eine Bürgerinitiative dagegen – nach dem Motto: „Windkraft ja, aber nicht vor meiner Haustür!“ Zu lange seien Ästhetik und Ethik vernachlässigt worden. Der Referent zeigte viele architektonisch gelungene Beispiele für den Einsatz von Solarzellen auf Dächern und an Fassaden. 

Wir haben noch viel zu tun, aber ich glaube im Kreis Coesfeld sind wir auf einem guten Weg. Die Klimaschutzwoche mit ihren zahlreichen Veranstaltungen soll nun daran anknüpfen. Wir wollen für das Thema sensibilisieren und darauf aufmerksam machen, dass Klimaschutz jeden etwas angeht. Jeder einzelne kann bereits mit kleinen Änderungen im Alltag etwas tun.

In seinem Schlusswort gab Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr dem Publikum auch praktische Klimaschutztipps für den Alltag mit auf den Weg – und empfahl die Verwendung von Mehrwegtüten, wie es beim Projekt „unplastic Billerbeck“ vorgelebt werde.

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