Ausgewählte Klimaschutzmaßnahme
Kreis Coesfeld setzt bei der Wärmeversorgung auf regenerative Energien
In Kürze starten die Baumaßnahmen am Richard-von Weizsäcker Berufskolleg in Lüdinghausen. In der Schule wird die Wärmeversorgung umgestellt: Ein zentrales Heizsystem, bestehend aus einem 250 kW Pelletkessel und zwei Gaskesssel mit 150 kW bzw. 350 kW zur Redundanz und Abdeckung der Spitzenlast, soll die bisherige Versorgung des Schulgebäudes, der Werkstätten und der angrenzenden Sporthalle durch Erdöl ersetzen.
CO2-Einsparung von fast 90 % In Kombination mit umfangreichen Sanierungsmaßnahmen (u.a. Teilerneuerung der Fenster- und Türanlagen sowie Austausch der Flur- und Treppenhausbeleuchtung durch LED-Beleuchtungen) wird nun auch die Wärmeversorgung des Berufskollegs, erneuert. Bisher sind für die Wärmeerzeugung am Standort zwei mit Heizöl betriebene Kessel installiert. Unter Berücksichtigung von Klimaverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit wird diese alte, ineffiziente Heizungsanlage nun durch eine Pellet-Heizung ersetzt. Im Rahmen der Erneuerungsmaßnahmen ist auch eine neue Wärmeleitung mit Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik vorgesehen sowie die Erneuerung der Wärmeverteilung. „Mit der Anpassung der Kesselleistung an die aktuelle Heizlast und mit der Versorgung von Schulgebäude, Werkstätten und Sporthalle im Nahwärmeverbund durch ein modernes Heizsystem wird der Energieverbrauch zukünftig deutlich sinken“, erläutert Projektleiter Josef Wolber. Dank der Umstellung des Heizsystems auf regenerative Energien mit einem Pelletkessel wird zudem der Ausstoß von Treibhausgasen auf ein Minimum reduziert. Eine CO2-Einsparung von 89 Prozent wird erreicht. Dies bedeutet eine Reduzierung der Kohlenstoffdioxidemissionen von jährlich rund 146 Tonnen. Hintergrund der Projektidee ist das große noch zu hebende Potenzial im Bereich der regenerativen Wärmeversorgung. Denn die regenerative Wärmeversorgung lag im gesamten Kreisgebiet lediglich bei 10% (Stand 2013). Die Erneuerung der Heizungsanlage wurde im Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept als ein zentraler Bestandteil zur Erreichung der gesetzten Klimaschutzziele erkannt. Der Kreis sieht sich in einer Vorbildfunktion, um den Bürgerinnen und Bürgern und insbesondere den Unternehmen die ökologischen und ökonomischen Potenziale der Nutzung regenerativer Energien bewusst zu machen und setzt nun mit der Umrüstung der berufsbildenden Schule ein großes Biomasseprojekt durch sein Gebäudemanagement um. Kurzsteckbrief der ausgewählten Klimaschutzmaßnahme Bauherr: Kreis Coesfeld Umsetzungsort: Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg, Auf der Geest 2, 59348 Lüdinghausen Jahreswärmebedarf: 420.000 kWh/a Wärmeerzeuger 1: 250 kW Pelletkessel, Anteil an Jahreswärmearbeit: 96% Wärmeerzeuger 2: Gaskessel 150 kW & 350 kW, Anteil an Jahreswärmearbeit: 4% Wärmenetz: Neue Wärmeleitung vom Kesselhaus zu den Gebäuden mit MSR-Technik Wärmenetz und Erneuerung der Wärmeverteilung inklusive Rohrleitungen, Absperrarmaturen, Pumpen, Regelventile, Dämmung, MSR-Technik mit Visualisierung und Fernüberwachung Erwartete Kosten (netto): 424.200 € Erwartete Kosten (brutto): 504.798 € Höhe der Förderung: 200.000 € (Maximalbetrag) Erwartete CO2-Einsparung: 89% Attraktive Förderung durch den Bund Der Kreis Coesfeld hat 2016 die geförderte Stelle einer Klimaschutzmanagerin zur Umsetzung des integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes geschaffen. Durch die Besetzung der Stelle war im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums die Beantragung einer attraktiven Bundeszuwendung für die Durchführung einer sogenannten ausgewählten Maßnahme möglich – die Mittel werden nun für die Erneuerung der Heizungsanlage verwendet. Förderkennzeichen: 03K03276M Titel: KSI: Regenerative Wärmeversorgung des Richard-von-Weizsäcker Berufskollegs mit Sporthalle in Lüdinghausen Bewilligungszeitraum: 01.08.2017 bis 31.10.2018