Impulse für die konkrete Klimaschutzarbeit vor Ort - Methoden-Werkstatt fördert „Energiewende im Kopf“

Wie sensibilisiere und motiviere ich Menschen für ein energie- und klimabewusstes Verhalten? Mit methodischen „Überraschungseiern“ und neuen interaktiven Ansätzen gingen dieser Frage nun 16 teilnehmende Multiplikatoren und Fachleute in den Räumen des Technischen Rathauses der Stadt Dülmen nach. Der Kreis Coesfeld hatte zusammen mit der Nationalen Top Runner Initiative (NTRI) zur Methoden-Werkstatt „Energiewende im Kopf“ eingeladen. Im Mittelpunkt stand eine aktuelle Fragestellung, die im Kontext der Energiewende eine immense Tragweite hat: Welche Seminar- und Workshop-Methoden regen in besonderer Weise dazu an, das eigene Denken und Handeln zu hinterfragen und, im besten Fall, auch zu verändern? Der Kreis Coesfeld hatte sich zuvor für diese Veranstaltung beworben und als eine von acht Kommunen in ganz Deutschland den Zuschlag erhalten.

Reinhild Kluthe (Stadt Dülmen), Gunnar Will (adelphi) und Klimaschutzmanagerin Sarah Rensner (Kreis Coesfeld, v.l.n.r.) mit weiteren Werkstatt-Teilnehmenden (hinten; Aufnahme: Stadt Dülmen, André Siemes)
Reinhild Kluthe (Stadt Dülmen), Gunnar Will (adelphi) und Klimaschutzmanagerin Sarah Rensner (Kreis Coesfeld, v.l.n.r.) mit weiteren Werkstatt-Teilnehmenden (hinten; Aufnahme: Stadt Dülmen, André Siemes)

Die Energiewende ist ein gesellschaftlicher Lernprozess, der individuelle Lern- und Bildungsprozesse der Menschen einschließt. Laut neurophysiologischer Lernforschung verbindet das menschliche Gehirn die Nervenzellen stabil miteinander, die gleichzeitig von Reizen aktiviert werden: Der Mensch koppelt also Mimik, Körperhaltungen, Bewegungen, Gedanken, Erinnerungen und Gefühle zu sogenannten neuronalen Netzen. Möchten wir Menschen zum Umdenken bewegen, sollten wir uns als Seminarleiterin oder Seminarleiter an dieser Erkenntnis orientieren, erklärte Gunnar Will von der Berliner Denkfabrik adelphi, der den Workshop vor Ort leitete.

Demnach reicht es nicht aus, Folieninhalte vorzutragen, wenn man Menschen dazu bewegen möchte, ihr Denken und Handeln aktiv zu hinterfragen: Selbstreflexion und Verhaltensänderungen erreichen wir nur durch die konsequente Beteiligung der Teilnehmenden – sei es auf mentale, emotionale oder physische Art und Weise, betonte Will. Nach dem Prinzip „Learning by doing“ stellte er rund ein Dutzend aktivierender Seminarmethoden vor. So konnten die Teilnehmenden bei einer Methode körperlich erfahren, wie angenehm eine Gewohnheit und wie unangenehm Ungewohntes sein kann. Eine weitere Sequenz machte die Erkenntnis der Hirnforschung erlebbar, dass nicht der Verstand, sondern Emotionen die Grundlage menschlicher Motivationen sind.

Klimaschutzmanagerin Sarah Rensner zog ein positives Fazit der Veranstaltung: Es ist beeindruckend, selbst die Erfahrung zu machen, wie zum Beispiel innere Bilder dabei helfen, etwas in kurzer Zeit zu lernen. Genau diese Art von Aha-Erlebnissen sollten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglicht werden. „Und ich denke, das ist uns mit der Methodenwerkstatt gelungen“, zeigte sich Rensner überzeugt. Gunnar Will ergänzte: Alle Methoden hatten eines gemeinsam: Die Teilnehmenden konnten einzelne, für die ‚Energiewende im Kopf‘ relevanten Aspekte durch geeignete Methoden selbst erleben. Sarah Rensner fasste zusammen: Praktische Erkenntnisse aus der Methodenwerkstatt können gut in die konkrete Klimaschutzarbeit vor Ort einfließen. Passende Ansatzpunkte dafür biete beispielsweise die kreisweite Klimaschutzwoche, die im September 2019 zum zweiten Mal im Kreis Coesfeld stattfindet.

Kontakt

Cornelius Dahm 
Klimaschutzmanager des Kreises Coesfeld
E-Mail: klimaschutz(at)kreis-coesfeld.de
Tel: 02541 18-9117

Kira-Kristin Funcke 
Klimaschutzmanagerin des Kreises Coesfeld
E-Mail: klimaschutz(at)kreis-coesfeld.de
Tel: 02541 18-9115

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