Klimaschutzkonzept des Kreises Coesfeld: Fortgeschriebene Fassung steht zum Download bereit

In seiner Sitzung am 16. Dezember 2020 hatte der Kreisausschuss des Kreises Coesfeld beschlossen, für 2021 die finanziellen Mittel zur Fortschreibung des ersten Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts des Kreises bereitzustellen. Im April 2021 konnte zusammen mit der energielenker projects GmbH der gemeinsame Erarbeitungsprozess begonnen werden. Abgeschlossen wurde er am 7. Dezember 2022, als das fortgeschriebene Konzept im Kreistag verabschiedet wurde. Nun steht die Neufassung unter www.coe.de/ksk23 für Bürgerinnen und Bürger zum Download bereit. Dort wird deutlich: Der Kreis Coesfeld hat sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden.

Titelseite des fortgeschriebenen Klimaschutzkonzeptes (Bildquelle: Kreis Coesfeld)
Titelseite des fortgeschriebenen Klimaschutzkonzeptes (Bildquelle: Kreis Coesfeld)

Der tatsächliche Energiebedarf des Kreises Coesfeld ist für die Jahre 2016 bis 2019 bilanziert worden. Dabei zeigt sich, dass der Kreis weiterhin einen hohen Energiebedarf hat: Im Jahr 2017 betrug der Endenergiebedarf des Kreises Coesfeld insgesamt 5.324.483 MWh. Im darauffolgenden Jahr 2018 waren es 5.394.855 MWh. Im Bilanzjahr 2019 stellte der Endenergiebedarf mit 5.478.590 MWh den höchsten Endenergiebedarf in der betrachteten Zeitreihe dar. Insgesamt hat sich der Endenergiebedarf damit erhöht. Der Verkehrssektor weist mit 44 Prozent den größten Anteil am Bedarf auf, gefolgt vom Sektor der privaten Haushalte mit 33 Prozent; der Wirtschaftssektor hat daran einen Anteil von 23 Prozent. Die Einspeisemenge an erneuerbaren Energien könnte dabei, bilanziell betrachtet, bereits einen Anteil von 74 Prozent des aktuellen Strombedarfs im Kreis Coesfeld decken. Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Endenergiebedarf – Bedarf an Energie für Beleuchtung, Heizung, Lüftung, Warmwasserbereitung, Kühlung, Mobilität etc. – lag im Jahr 2019 dagegen lediglich bei 11 Prozent.

Im zeitlichen Verlauf von 2017 bis 2019 lassen sich nur leichte Schwankungen in den Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) im Kreis Coesfeld feststellen, wobei sich diese immer noch auf hohem Niveau bewegen.  Im Jahr 2017 sind entsprechend im Kreis Coesfeld 1.676.839 Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen worden.  Der Ausstoß stieg im Jahr 2018 auf 1.737.803 Tonnen CO2-Äquivalente, bevor er im Bilanzjahr 2019 wieder auf 1.703.363 Tonnen CO2-Äquivalente sank. Im Bilanzjahr 2019 entfiel der größte Anteil mit 45 Prozent der THG-Emissionen auf den Sektor Verkehr. Es folgen die Sektoren Haushalte mit 30 Prozent und Wirtschaft mit 25 Prozent. Die kommunalen Einrichtungen hatten mit 0,1 Prozent an den THG-Emissionen des Kreises Coesfeld den mit Abstand geringsten Anteil.

Das realistische und doch ambitionierte Ziel des Kreises, bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden, beruht auf wissenschaftlichen Analysen, hängt aber auch von Faktoren wie der Verfügbarkeit von notwendigen Schlüsseltechnologien oder erforderlichen Ressourcen ab; ebenso spielen politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen eine Rolle. Diese sind schwer vorherzusagen. Auch mögliche Technologiesprünge und globale Entwicklungen (wie zum Beispiel Kriege oder Krisen) sind in den Szenarien und Zielsetzungen nicht zu berücksichtigen. Es werden alle Anstrengungen von Kreisseite unternommen, in den nächsten Jahren im Einflussbereich der Kreisverwaltung alle zur Verfügung stehenden Potenziale zu nutzen, um die Klimaneutralität im Kreis Coesfeld früher als 2040 zu erreichen, betont Kreis-Klimaschutzmanager Cornelius Dahm. Die Kreisverwaltung und ihre Tochtergesellschaften möchten hierbei beispielhaft vorangehen und bis spätestens 2035 klimaneutral werden. 

Das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept von 2015 umfasste 40 Maßnahmen in acht Themenfeldern. Diese Maßnahmen wurden überprüft und in vielen Fällen angepasst bzw. aufgrund ihres Erfolges fortgeführt. Natürlich wurden auch neue Maßnahmen ergänzt, sodass nun 69 Maßnahmen den zentralen Teil der Fortschreibung bilden. Mit der Umsetzung der Maßnahmen wurde an vielen Stellen schon begonnen, wobei das fortgeschriebene Klimaschutzkonzept als „Fahrplan“ dient. Auch die Themenfelder wurden neu zugeschnitten – und reichen von der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ bis hin zur „Interkommunalen Zusammenarbeit“.

Das Klimaschutzmanagement des Kreis Coesfeld koordiniert nun die Umsetzung der Maßnahmen. Dabei soll das fortgeschriebene Klimaschutzkonzept nicht als abgeschlossener Meilenstein verstanden werden, unterstreicht Dahm. Eine fortlaufende Bilanzierung der Treibhausgasemissionen ist vorgesehen. Wenn Ergänzungen am Klimaschutzkonzept hilfreich und sinnvoll zur Erreichung der Klimaschutzziele des Kreises Coesfeld beitragen können, werden diese natürlich dem Konzept hinzugefügt, erläutert Dahm. Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern sind jederzeit willkommen und können an Politik und Verwaltung gerichtet werden. 

Als Ansprechpartner rund um das Thema Klimaschutz beim Kreis Coesfeld steht Cornelius Dahm per Telefon (02541 / 18-9117) oder per E-Mail (klimaschutz(at)kreis-coesfeld.de) zur Verfügung. 

Kontakt

Herr Jan Daley Kübel

Klimaschutzmanager des Kreises Coesfeld

Telefon: +49 2541 18-9117
E-Mail: jan.kuebel(at)kreis-coesfeld.de
Frau Kira Funcke

Klimaschutzmanagerin des Kreises Coesfeld

Telefon: +49 2541 18-9115
E-Mail: kira.funcke(at)kreis-coesfeld.de

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